Das große Thema von „Peer Gynt“ ist Identität und die Suche nach dem eigenen „Kern“. Wir haben uns bei der Entwicklung der ClaudiusTHEATER-Fassung von „Peer Gynt“ daher vorwiegend mit Identität in einer inklusiven Gesell- schaft befasst. In die Inszenierung des Stückes wurde dies mit einbezogen. Alle Spielerinnen und Spieler wurden gleichwertig auf der Bühne behandelt und ihren Fähigkeiten nach auf die Rollen aufgeteilt.

Henrik Ibsen hat mit „Peer Gynt“ ein Märchen über einen Jungen geschrieben, der mit Lügengeschichten versucht, seiner Realität zu ent iehen. Das 170 Jahre junge Stationendrama bot dem ClaudiusTHEATER gute Möglichkeiten, die verschiedenen „Stationen“ (im Dorf, in den Bergen/bei den Trollen, an der Küste Marokkos, in der Wüste, im Tollhaus zu Kairo usw.) und auch den immer älter werdenden Peer von unterschiedlichen Darstellerinnen und Dar- stellern in unterschiedlichen Formen zu erzählen.

Unter Berücksichtigung von Vorstellungen und Ideen unserer Schauspielerinnen und Schauspieler haben wir einzelne Szenen mit unterschiedlichen Theatermethoden als Sprech-, Tanz- und Körpertheater sowie als Maskentheater ausgearbeitet und für die Bühne inszeniert.

Im Ergebnis können Sie als Zuschauerin oder Zuschauer nun „Peer Gynt“ neu entdecken: als eine aus Sicht der wartenden Solveig erzählte Lebens- geschichte eines in sich zerrissenen Peers auf seiner bunten Reise von Norwegen bis Ägypten und – vielleicht – auch wieder zurück.